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Kloster Wien-Lainz vom Garten her Hundert Jahre
Kamillianerkloster Wien
Perspektiven für die Zukunft


1906 kamen die ersten Kamillianer von Deutschland nach Wien, um die Seelsorge im damals neu errichteten Altersheim Lainz zu übernehmen. Direkt gegenüber, an der Versorgungsheimstraße, wurde am 28. August 1910 das neue Kamillianerkloster mit der Kapelle „Maria, Heil der Kranken“ vom Apostolischen Nuntius in Wien, Fürst Granito di Belmonte, feierlich eingeweiht. Diese hundert Jahre waren eine äußerst bewegte Zeit: Erster Weltkrieg mit den anschließenden revolutionären Zwanzigern, dann der Ständestaat und die unselige Naziherrschaft, schließlich der Zweite Weltkrieg mit seinen Hungerjahren. 1946 wurde Österreich - bedingt durch die Zeitumstände - eigenständige Provinz des Ordens, das Kloster in der Versorgungsheimstraße Provinzialat. Bis heute nimmt es wichtige Aufgaben wahr. Doch wie geht es weiter?

Die Aufgaben des Klosters heute seien nur stichwortartig genannt: Provinzialat der Kamillianer; Koordination der Seelsorge in fünf Wiener Krankenhäusern (Geriatriezentrum Am Wienerwald, Krankenhaus Hietzing, Neurologisches Krankenhaus Speising, Otto-Wagner-Spital und Hanuschkrankenhaus); Leitung der Pfarre Maria, Heil der Kranken und der Kirche St. Karl Borromäus im Geriatriezentrum am Wienerwald; Leitung des Missionswerks und Gesundheitsdienstes; Redaktion von „Ihr seid meine Freunde!“ und „Kamillus heute“; Zentrale der Kamillianischen Familien und Noviziatshaus der Provinz.

Wir durchleben in unseren Kommunitäten grundlegende Veränderungen. Die erste Forderung an jeden persönlich wie auch an die ganze Gemeinschaft lautet, offen zu sein und die Anzeichen der sich vollziehenden Veränderungen und die darin enthaltenen Herausforderungen anzunehmen. Wir müssen die Gegenwart realistisch einschätzen und uns darauf einstellen, aber mit der Überzeugung, dass die Geschichte in Gottes Hand ist und von ihm gelenkt wird. In diesem Geiste ist auch die schwindende Anzahl der Ordensmitglieder und ihr hohes Durchschnittsalter zu sehen. Das allein reicht schon, sich ernsthaft auch auf tief greifende Veränderungen in den Provinzen einzustellen.

Drei Kommunitäten

Für die unmittelbare Zukunft setzen wir auf drei Kommunitäten: Das Kloster in Nyíregyháza wird als „Aufnahmehaus” (Gästehaus, Vornoviziat) für die Ordenskandidaten dienen. Das ungarische Sprachgebiet und Osteuropa im Allgemeinen scheinen noch ein Hoffnungsgebiet für geistliche Berufe zu sein. Es sollen noch mehr Mittel eingesetzt werden, um hier mehr Ordensnachwuchs zu gewinnen und entsprechend auszubilden. Das Noviziat bleibt in Wien. Hier können die Novizen besser Deutsch lernen, ihr Leben mit anderen Kamillianer teilen , unter Supervision erste kamillianische Dienste leisten und durch qualifizierte Mitbrüder unterrichtet werden. Die Kommunität in Salzburg sollte sich darauf vorbereiten, kurzzeitig die Kandidaten, Novizen und zeitlichen Professen aufzunehmen. Für die Zeit nach dem Noviziat soll ein gemeinsames europäisches Ausbildungshaus gegründet werden, das i Dienste aller europäischen Provinzen steht, die selbst keine angemessene Ausbildung leisten können.

Interkulturelle Brüderlichkeit

Seit fünf Jahren leben mittlerweile vier Kamillianer aus Indien in unserer Provinz. Außerdem stehen wir erneut vor einer wünschenswerten „Expansion“ nach Osteuropa. Das Zusammenleben von Mitbrüdern aus Europa und Indien erfordert eine besondere Aufmerksamkeit. Mit dieser „interkulturellen Realität“ hat unser Orden noch wenig Erfahrung und es gibt noch kein „Rezept“, das auf jedes Umfeld oder jede Kommunität anwendbar ist. In jedem Fall handelt es sich um einen Beziehungsprozess, der lang und mühsam ist, aber gleichzeitig auch sehr bereichernd sein kann.

Die Kamillianische Familie (der Laien) ist ein Geschenk Gottes für unseren Orden. Sicher ist es heute die beste Form der Zusammenarbeit von Ordensleuten und Laien innerhalb unseres Charismas. Eine so hohe Zahl von Laienmitgliedern verlangt jedoch eine gute Organisation, die auch das qualitative Wachstum der Mitglieder fördert. Zwei Kandidaten möchten als Oblaten in unsere Provinz aufgenommen werden. Sie wollen ihr Leben mit den Kamillianern teilen, aber ohne die damit verbundene lebenslange Bindung. Noch fehlen hier nähere Erfahrungen oder Bestimmungen in unserem Orden.

Das alles sind vorsichtige Erwägungen, wie es vielleicht weitergehen kann. Alles liegt, wie schon gesagt, in Gottes Hand und das Vertrauen, dass er uns auch durch die kommende Zeit führen wird, bestimmt unser Handeln ebenso wie unsere Verpflichtung, das Erbe des hl. Kamillus auch künftigen Generationen anzuvertrauen.

P. Provinzial Leonhard Gregotsch

Kamillianerkloster Wien-Lainz
Das schmucke Kamillianerkloster in Wien-Lainz:
Am 15. August 1909 wurde der Grundstein gelegt; am 28. August 1910 fand die Einweihung statt.

© Kamillianer 2010 - [Stand: .0.2010]     zurück     nach oben