Kamillianer
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Pater Florenz Pipping - ein Pionier der österreichischen Kamillianerprovinz

Pater Florenz Pipping, 1875 in Düsseldorf geboren, ist einer der Pioniere der 1946 gegründeten österreichischen Kamillianerordensprovinz.

"Einer von uns hieß Florenz": Die mit Bildern und Dokumenten von einem Neffen Pater Pippings ansprechend gestaltete Biographie widmet sich zunächst dem Menschen Florenz, dessen westfälische Familie sich bis ins 16. Jahrhundert zurückverfolgen läßt. Zugleich dokumentiert das Buch auch ein wichtiges Stück österreichischer Provinzgeschichte.

Bereits im Alter von 14 Jahren trat Florenz dem Kamillianerorden bei, der damals wegen des Kulturkampfs sein Ausbildungshaus im holländischen Roermond hatte. Hier legte er 1895 die feierliche Profeß ab, hier empfing er im Jahr 1900 die Priesterweihe. Nach kurzer Tätigkeit im Juvenat Nijswiller erfolgte der Ruf in die krisengeschüttelte Niederlassung der Kamillianer in Lima/Peru.

 
P. Florenz Pipping Missionar und Pionier der Kamillianerordensprovinz (1875-1940)
P. Florenz Pipping Missionar und
Pionier der Kamillianerordensprovinz
(1875-1940).
 

An der Seite von Pater Luigi Tezza und den deutschen Patres Peter Vankann, Franz Rohr, Wilhelm Schlichtherle und Karl Happe verbrachte Pater Pipping zehn Jahre in Lima als Krankenseelsorger und Hausprokurator.

Nach seiner Rückkehr im Jahr 1912 kam Pater Pipping nach Österreich, zunächst als Krankenhausseelsorger an verschiedenen Wiener Spitälern. Viel bedeutete ihm die Freundschaft mit dem Neusiedler Pfarrer Dr. Johann Lex und dem Nuntius Dr. Heinrich Sibilia, dessen Beichtvater er war. Folgenreich waren seine "Fischzüge" im Burgenland und in Westungarn, wo er u. a. Pater Friedrich Neuberger und Pater Dr. Anton Szekely für den Orden gewinnen konnte. Als ihm Fürst Paul Esterhazy 1930 Pfarrkirche und Kloster Wimpassing an der Leitha auf 99 Jahre verpachtete hatte, gründete er in Wimpassing zur Ausbildung des Ordensnachwuchses ein Juvenat und ein Privatgymnasium. Im selben Jahr wurde er als Krankenhausseelsorger an das Wilhelminenspital berufen, wo es ihm dank guter Beziehungen zum Nuntius gelang, trotz massiver Widerstände den Bau der Spitalskirche St. Kamillus durchzusetzen. 1936 wurde sie eingeweiht - und schon drei Jahre später durch die Nazis profaniert. Zu diesem Zeitpunkt war Pater Pipping bereits Rektor am Krankenhaus Rudolfsstiftung. Nachdem die Kamillianer 5. November 1939 gänzlich aus der Krankenhausseelsorge vertrieben worden waren, kam Pater Pipping in das Kamillianerkloser Hilariberg bei Kramsach / Tirol. Hier konnte er freilich nicht mehr Wurzeln fassen und starb, von mancherlei Krankheiten geplagt, nach nur neun Wochen am 10. März 1940. Das Kamillianergrab am Hilariberg wurde seine letzte Ruhestätte.

Sein Neffe Günter Pipping schließt die Biographie seines geistlichen Onkels mit dem Wunsch: "Wenn auch nur einer nach der Lektüre sich bereitfindet, dem Beispiel des Kamillus zu folgen und ebenfalls, so wie Florenz Pipping, in seine Fußstapfen zu treten, wäre das wohl der schönste Lohn für meine jahrelange Mühe."

Die 156 Seiten zählende, reich illustrierte Biographie ist zum 120. Geburtstag von Pater Pipping im Jahr 1995 erschienen.


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© Kamillianer 2009 - [Stand: 24.02.2009]