Zur Identität der Katholischen Gesundheitseinrichtungen
Das Institut für Bildung im Gesundheitsdienst in Österreich (IBG)
"Eine Verbesserung der Aus- und Fortbildung stärkt die Identität der Katholischen Krankenanstalten."
P. Leonhard Gregotsch, Wien
Als Leiter der Arbeitsgemeinschaft der Ordensspitäler Österreichs nahm P. Provinzial Leonhard Gregotsch am 17. Weltkongreß der katholischen Krankenhäuser in Rom vom 7. bis 9. November 2002 teil. Thema war "Die Identität der Ordenskrankenhäuser". P. Gregotsch referierte über die Frage der Aus- und Weiterbildung im Gesundheitswesen und stellte dabei auch das von der österreichischen Kamillianerordensprovinz gegründete "Institut für Bildung im Gesundheitsdienst" (IBG) vor.
1. Einführung
Die Österreichische Provinz des Kamillianerordens errichtete im Jahre 1992 das Institut für Aus- und Weiterbildung im Gesundheits- und Sozialdienst. Zu den Aufgaben des Instituts gehören insbesondere die Abhaltung von Aus- und Fortbildungskursen für Ordenspersonen und für Mitarbeiter in katholischen und evangelischen Krankenanstalten und sonstigen sozialen Einrichtungen.
Der Leiter des Instituts wird vom jeweiligen Provinzial der Österreichischen Provinz des Kamillianer-Ordens ernannt; dieser ist berechtigt, zur Erfüllung der Zielsetzung des Instituts sich entsprechender Mitarbeiter zu bedienen.
Bei der Führung des Instituts ist auf die christliche Grundlage des sozialen Dienstes und des wirtschaftlichen Handelns Wert zu legen, wobei Bedacht zu nehmen ist auf die Spiritualität des Ordens des hl. Kamillus (aus dem Statut).
Statistische Angaben
- Seit Gründung des Instituts 1992 haben 3.400 Teilnehmer aus den katholischen und evangelischen Gesundheits- und Sozialeinrichtungen Österreichs die verschiedenen Kurse, Seminare und Workshops unseres Institutes besucht.
- Die Zahl der Kurse, Seminare und Workshops, die von sehr unterschiedlicher Dauer sind, beträgt 303.
- Aus- und Fortbildung sind Voraussetzung für die Kompetenz der Trägerverantwortlichen und der Führungskräfte in den katholischen Gesundheits- und Sozialeinrichtungen.
- Kompetenz steigert die Zuversicht im Zeichen der Qualität der Verantwortlichen in den Führungsebenen der Träger und der Mitarbeiter in allen Dienstbereichen:
- im ärztlichen Dienst und in der medizinischen Forschung
- in der Pflege und personalen Zuwendung
- in der Verwaltung, Organisation und im Controlling
- in der medizinisch-technischen Assistenz
- in der Physikotherapie und Remobilisation
- im technischen Dienst und im Empfang.
Wir verstehen die Bildung für alle Verantwortlichen der katholischen Gesundheits- und Sozialeinrichtungen im Sinne einer ganzheitlichen Bildung und Formung nach dem christlichen Menschenbild. Ethische Grundhaltung soll mit fachlichem Können eine Einheit darstellen.
Bildung dient in Form von Wissens- und Herzensbildung der Sicherung und Entwicklung des christlichen und katholischen Gesundheits- und Sozialdienstes.
Aus- und Weiterbildung stellt die Weichen auf dem Weg in die Zukunft und ist eine Investition in den Erfolg und Ausdruck der Identität der katholischen Gesundheits- und Sozialeinrichtungen.
Die hohe Qualität der Arbeit in der täglichen Praxis wird erhalten und gesteigert, wenn über praxis- und bedarfsorientierte Lerngänge und Seminare die benötigten Kenntnisse und Fähigkeiten erworben werden. Kompetenz steigert die Zuversicht im Zeichen der Qualität.
2. Kriterien und Leitgedanken für die Bildung
2.1 Christliches Menschenbild
Die Bildungsarbeit verstehen wir als ganzheitliche Bildung und Formung der Verantwortlichen bei den Trägervertretern und der Mitarbeiter in allen Dienstbereichen, im ärztlichen, im pflegerischen, im administrativen und technischen Bereich. Wir wollen Professionalität und Kompetenz mit christlicher Grundhaltung verbinden.
2.2 Förderung der Zusammenarbeit
- der verschiedenen katholischen (und christlichen) Träger der Gesundheits- und Sozialeinrichtungen
- der Berufsgruppen in den katholischen Einrichtungen durch berufsübergreifende Aus- und Weiterbildung
- durch partizipative Gestaltung der Bildungsseminare, bei denen die Teilnehmer von und miteinander lernen.
2.3 "Kundenorientierung"
Die Ausbildung für die katholischen Gesundheits- und Sozialeinrichtungen wird gemeinsam mit den Verantwortlichen der jeweiligen Institute abgestimmt.
2.4 Eigenverantwortlichkeit
Die Rahmenbedingungen für die Lerngänge werden gemeinsam mit den Teilnehmern optimal und ganzheitlich gestaltet. Gefördert wird bei den Kursteilnehmern die Übernahme der Verantwortung für die Lernsituation und für den Lernerfolg.
2.5 Partnerschaftlicher Umgang
Die Änderung in der Bezeichnung der Kurse "Lerngang" statt "Lehrgang" verdeutlicht, daß es nicht um Lehren oder gar "Belehren" geht. Die Partnerschaftlichkeit zwischen "Lernenden" und "Lehrenden" betont den Austausch und die gegenseitige Bereicherung.
2.6 Entwicklungsorientierung
Jeder Teilnehmer an den Bildungsseminaren kann seine persönlichen Entwicklungspotentiale erkennen und diese in der Gemeinschaft entfalten. Persönliche Entwicklung zum Wohle der Gemeinschaft in der katholischen Einrichtung schafft Begeisterung. "Stimmt der Geist, wächst die Begeisterung."
2.7 Zielorientierung
Jede katholische Gesundheitseinrichtung braucht für sich ein eigenes Bildungskonzept und ein angemessenes Bildungsprogramm. So kann jeder (Mitglied der Trägervertretung und der Berufsgruppen) die individuellen Begabungen und das eigene Wissen mit den Zielsetzungen des Hauses abstimmen und optimieren.
2.8 Umsetzung und Projekt-Orientierung
Lernen soll in der Praxis Früchte tragen. Die Umsetzung des Gelernten ist ein entscheidender Erfolgsfaktor von Bildung. Auf verschiedenen Ebenen wird darum die Umsetzung in die Praxis gesichert: im Vorfeld und in der Nacharbeit, während des Bildungsprozesses, durch Initiierung von Projekten im je eigenen Arbeitsbereich, auf der Ebene der Ausbildungsteilnehmer, des Teams und der jeweiligen katholischen Gesundheits- und Sozialeinrichtung.
3. Beispiele und Schwerpunkte eines Bildungsprogrammes für katholische Gesundheits- und Sozialeinrichtungen
Katholische Einrichtungen des Gesundheits- und Sozialdienstes befinden sich im Spannungsfeld von komplexen Umwelten und spürbarer, wachsender sozialer Abkühlung. In den europäischen, auch in den postkommunistischen Ländern und auch in den übrigen Erdteilen Nord- und Südamerika, Asien und Australien befinden sich die katholischen Einrichtungen in einer meist politisch und gesellschaftlich-wirtschaftlichen Konkurrenzsituation. Wie kann unter diesen Bedingungen das eigene christlich-katholische Profil erhalten bleiben? Was sind die Qualitätskriterien einer christlich-katholischen Praxis?
1. Thema: Spiritualität und Professionalität: Widerspruch oder Voraussetzung für christlich-katholische Gesundheitseinrichtungen?
Zielgruppe: Führungskräfte und Mitglieder der Trägerschaft von christlich-katholischen Einrichtungen: Ordensleute, Priester und Laien in Führungsaufgaben.
Seminarziele:
- Reflexion des Themas "Wertewandel und Orientierungssuche"
- Annäherung der Gegensätze "Professionalität und Spiritualität"
- Suche eines individuellen Weges vom Widerspruch zur Integration
- Anforderungsprofile für Führungspersonen in katholischen Gesundheits- und Sozialeinrichtungen
- Kulturgestaltung als spirituelle Aufgabe zur Erarbeitung eines Klimas des Spirituellen als Ausdruck von Professionalität.
2. Thema: Gesundheits- und Sozialeinrichtungen der Ordensgemeinschaften - Workshop für Ordensoberinnen und -obere
Die gegenwärtige Situation der Ordenseinrichtungen (Krankenhäuser, Alten- und Pflegeheime, Schulen ...) ist gekennzeichnet von tiefgreifenden Fragen:
- Was bedeutet die Intention der Ordensgründer in der Gegenwart?
- Wer führt die Ordenseinrichtungen in Zukunft, wenn ordenseigene Führungskräfte fehlen?
- Wie können Einrichtungen im Spannungsfeld von Ökonomie und Christlichkeit geleitet werden?
- Wie können Ordenseinrichtungen im Sinne der Ordensgemeinschaft gestaltet werden?
- Was sind die Trägeraufgaben in der Zukunft?
- Wie kann mit den Veränderungen im rechtlichen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Umfeld umgegangen werden?
Bei der Beantwortung dieser Fragen und Umsetzung kommen den Ordensleitungen richtungsweisende und gestalterische Aufgaben zu. Denn die Ordensträger stehen in der Verantwortung für Ziele, Kultur und Struktur ihrer Werke, für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Menschen, für die die unterschiedlichen Dienstleistungen der Einrichtung erbracht werden.
Zielsetzung des Workshops:
- Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten Hilfestellung, den Ordensauftrag für die eigenen Werke in Gegenwart und Zukunft zu "übersetzen".
- Sie entwickeln Verständnis für Führung im christlichen Wertekontext und christliche Kulturgestaltung.
- Aufbauend auf der "Ordensidentität" beschäftigen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Entscheidungsfindungs- und Zielfindungsprozessen.
- Sie erlangen einen Überblick über Trägermodelle bzw. gesellschaftsrechtliche Möglichkeiten für Ordenswerke.
- Sie lernen, positive Entscheidungswege zu erkennen, und gewinnen Sicherheit im Wahrnehmen der Trägerfunktion.
- Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer machen sich die Bedeutung ihrer eigenen Wurzeln bewußt, schöpfen Mut und entwickeln Vertrauen in die eigene Kompetenz.
Methoden:
- Die Methoden sind an den Fragen und Bedürfnissen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer orientiert. Gearbeitet wird auf Workshop-Basis mit Vortrag, Einzel- und Gruppenarbeit, Präsentationen, Diskussionen, Fallbeispielen.
- Der Workshop unterstützt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer (und ihre Einrichtungen) bei der Beantwortung aktueller Fragen und Problemstellungen: ausgehend von einer theoretischen Darstellung werden Situationen und Probleme der Teilnehmerinnen und Teilnehmer aufgegriffen und weiter bearbeitet.
Zielgruppe: Ordensobere/Ordensoberinnen mit Trägerverantwortung
3. Thema: Management in Non-Profit-Einrichtungen
Management in den katholischen Gesundheits- und Sozialeinrichtungen ist unabdingbar notwendig und steht im Spannungsfeld zwischen optimaler Nutzung der Ressourcen und der qualitativen Betreuung der Kranken, Behinderten und der alten Menschen.
Zielgruppe: Führungskräfte in den katholischen Gesundheits- und Sozialeinrichtungen, in Behinderteninstituten und Alten- und Pflegeheimen.
Professionelles Arbeiten in den katholischen Non-Profit-Einrichtungen erfordert ein fundiertes Managementwissen verbunden mit persönlichen und sozialen Qualitäten. Der Lerngang fördert die Teilnehmerin / den Teilnehmer darin, ihre / seine Leitungsaufgabe in der katholischen Einrichtung professionell und sozial kompetent wahrzunehmen, die eigene Organisation nach innen und nach außen zu etablieren und die Vernetzung im Gesundheits- und Sozialbereich zu fördern. Auf diese Weise wird das zukünftige innere und äußere Wachstum der eigenen Einrichtung gefördert und aktiv gestaltet.
Zielsetzung des Lernganges. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer lernen in diesem Seminar:
- Die Positionierung und Präsentation der katholischen Gesundheits- und Sozialeinrichtung und deren Dienstleistungen;
- sie erhalten Klarheit und Sicherheit in ihrer Leitungsaufgabe;
- die Steigerung der eigenen und der organisatorischen Effektivität;
- Förderung der partnerschaftlichen und zielorientierten Kommunikation;
- Verwendung der operativen Planungs- und Steuerungsinstrumente;
- Erarbeiten betriebswirtschaftlicher Kosten- und Erfolgsberechnungen als Basis für die Entscheidungen im Betrieb;
- zielführender und effizienter Einsatz der Marketing-Instrumente;
- Bearbeitung aktueller Themen und Leitung der Projekte im Arbeitsbereich der katholischen Gesundheits- und Sozialeinrichtungen.
4. Thema: Qualitäten der Führungskräfte in katholischen Gesundheits- und Sozialeinrichtungen
Entwicklung von Qualitäten in der Mitarbeiterführung im Hinblick auf optimale Patientenorientierung in den katholischen Gesundheits- und Sozialeinrichtungen.
Professionelles Arbeiten in Gesundheits- und Sozialeinrichtungen (Krankenhaus, Alten- und Pflegeheim ...) bedeutet, fundiertes fachliches Können mit persönlichen und sozialen Qualitäten zum Wohle der Patientinnen und Patienten und Bewohnerinnen und Bewohner einzusetzen. In einer konfessionellen Einrichtung wird Professionalität um die Dimension der Christlichkeit ergänzt.
Die "Besonderheit" einer christlich geführten Gesundheits- und Sozialeinrichtung wird durch die in ihr arbeitenden Menschen wahrnehmbar. Da die Zahl mitarbeitender Ordensfrauen und Ordensmänner sinkt, wird es immer bedeutsamer, die christliche Orientierung als Basis der Zusammenarbeit, besonders bei Leitenden, zu fördern.
Diese Weiterbildung fördert die Teilnehmerinnen und Teilnehmer darin, ihre Leitungsaufgabe professionell und im christlichen Sinn wahrzunehmen und damit die Zukunft konfessioneller Einrichtungen positiv mitzugestalten.
Zielsetzungen des Lernganges: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer
- erkennen die Ziele und entwickeln ein Bewußtsein für die "Besonderheit" - das Mehr als ... der konfessionellen Einrichtung;
- sie erkennen und entwickeln Chancen/Stärken des konfessionellen Krankenhauses oder Alten- und Pflegeheimes, der eigenen Abteilung und der eigenen Person;
- sie vertiefen und ergänzen ihre Fachkompetenz - auch ihre EDV-Kenntnisse;
- sie entwickeln persönliche, organisatorische und soziale Kompetenz für ihre berufliche Praxis;
- sie entwickeln Führungskompetenz sowohl in der Mitarbeiterführung als auch in der wirtschaftlichen Führung.
5. Thema: Management in der Leitung katholischer Alten- und Pflegeheime
Die rasante Veränderung der gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Umwelt verlangt von Trägern und Einrichtungen der Seniorenbetreuung diesem Anforderungsprofil aus ökonomischer Sicht gerecht zu werden. Neben einem hohen Maß an Sozialkompetenz wird auch ein ausreichendes betriebswirtschaftliches Wissen notwendig sein, um "Management- Aufgaben" lösen zu können.
Damit hat sich auch das Anforderungsprofil an die Leitung und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Administration der Alten- und Pflegeheime geändert und macht gezielte Aus- und Weiterbildung notwendig.
Mit einem eigenen Lerngang für die katholischen Alten- und Pflegeheime wird das Besondere der Heime in katholischer Trägerschaft (Orden, Caritas, Pfarreien, katholische Vereine ...), die besondere Note und Ausstrahlung eines katholischen Heimes betont.
Die Heimleiterausbildung bildet die Grundlage für diesen Lerngang. Die Anrechenbarkeit in allen österreichischen Bundesländern wird durch die Umsetzung des Rahmenlehrplanes der Sozialreferenten gewährleistet. EU-weit gilt diese Ausbildung durch die Verleihung des EURO-E.D.E.-Zertifikats an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
Zielsetzungen: Professionelles Arbeiten im Alten- und Pflegeheim bedeutet fachliches Können mit persönlichen und sozialen Qualitäten zum Wohle der Bewohnerinnen und Bewohner einzusetzen. Im katholischen Alten- und Pflegeheim beruht professionelles Arbeiten auf dem Fundament des christlichen Lebens.
Die "Besonderheit" eines christlich geführten Alten- und Pflegeheimes wird durch die in ihr arbeitenden Menschen wahrnehmbar. Als Führungskraft in katholischen Alten- und Pflegeheimen prägen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer das Bild ihres Arbeitsbereiches und damit des Alten- und Pflegeheimes entscheidend mit.
Das vorrangige Ziel des Lerngangs ist es, die Teilnehmerin / den Teilnehmer zu fördern die Leitungsaufgaben im christlichen Sinn und professionell wahrzunehmen, die Identität und die Zukunft der katholischen Alten- und Pflegeheime positiv zu gestalten.
Weitere Zielsetzungen: Der Teilnehmer/die Teilnehmerin
- erkennt die Ziele und entwickelt ein Bewußtsein für die "Besonderheit" – das Mehr als ... des katholischen Alten- und Pflegeheimes;
- findet neue Handlungsmöglichkeiten, um die Anforderungen im Beruf effizienter, fachkundiger und persönlich befriedigender bewältigen zu können;
- erarbeitet sich ein professionelles Selbstverständnis als Leiterin / Leiter;
- entwickelt das eigene Führungsverhalten weiter;
- lernt die Möglichkeiten des modernen Personalmanagements kennen, um die Leistungsfähigkeit, Zufriedenheit und Lernbereitschaft der Mitarbeitenden zu verbessern;
- lernt ihre Organisation (Alten- und Pflegeheim) zu analysieren und Entwicklungsschritte zu initiieren, um für die zu betreuenden Senioren ein angemessenes Dienstleistungsangebot sicherstellen zu können;
- überblickt das eigene Arbeitsfeld, schätzt die Chancen, Grenzen und Entwicklungstrends realistisch ein und handelt zukunftsorientiert und strategisch;
- geht mit Konflikten konstruktiv um und entwickelt auf der Basis von Zusammenarbeit und Vernetzung Lösungen;
- ist ermutigt, die Anliegen ihres christlichen Arbeitens im Alten- und Pflegeheim öffentlich zu vertreten.
6. Thema: Überleitung vom Krankenhaus ins "zu Hause" des Patienten
Das Krankenhaus und besonders die Pflege ist mit gesellschaftlichen Veränderungen konfrontiert: wachsende Zahl der alten und multi-morbiden Menschen und veränderte familiäre und soziale Strukturen. Problemlösungen sind notwendig wegen der sinkenden Verweildauer im Krankenhaus, bestehender Pflegebedürftigkeit auch nach der Entlassung und nachweisbarer häufiger Wiederaufnahme in den Krankenhäusern.
Eine sinnvolle Antwort darauf gibt die "Überleitungspflege" als Bindeglied zwischen Krankenhaus, sozialen Einrichtungen und dem "zu Hause" des Patienten.
7. Thema: "Controlling" in den katholischen Gesundheits- und Sozialeinrichtungen
Das Management ist im Spannungsfeld zwischen optimaler Betreuung und Behandlung von Patienten und bestmöglicher Nutzung der Ressourcen. Effizientes Controlling ermöglicht fundierte Entscheidungen und ist das relevante Steuerungs- und Planungssystem. Von großer Bedeutung für das Controlling im Gesundheits- und Sozialbereich ist die Sensibilisierung der leitenden Mitarbeiter für wirtschaftliche Verantwortung. Mit dem Einsatz von Controlling-Instrumenten z. B. mit einem klaren Berichtswesen werden Problembewußtsein und die Basis für Einsparungspotential geschaffen.
8. Thema: Personalauswahl - die Kunst, die richtige Person auszuwählen
Die Frage nach dem idealen Mitarbeiter in der katholischen Gesundheits- und Sozialeinrichtung muß zusammengeführt werden mit der Frage des Mitarbeiters nach dem idealen Arbeitsplatz. Wie es gelingt, daß sich die beiden Spuren nicht nur kurz kreuzen, sondern vielmehr in einem gemeinsamen, erfolgreichen Weg münden, ist das Thema des Seminars.
9. Thema: Servicekompetenz - Kommunikation für Haustechniker und EDV
In diesem Seminar erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Anregungen, wie sie mit schwierigen Gesprächen im Hause konstruktiv und gelassen umgehen können.
Es gibt einen umfassenden Erfahrungsaustausch über die Optimierung des Informationsflusses und der Lösung der Probleme in den einzelnen Häusern.
4. "Institut für Bildung im Gesundheitsdienst" - aus den Statuten des Institutes
Aufgaben und Tendenzen in der Zukunft:
- Immer besser werden die Berufe-übergreifenden Veranstaltungen für die Führungskräfte eines ganzen Krankenhauses oder einer Sozialeinrichtung angenommen.
- Ebenso Berufe-übergreifende Veranstaltungen für die Führungsverantwortlichen mehrerer Einrichtungen des gleichen Trägers.
- Wachsend ist die Nachfrage von staatlichen Gesundheits- und Sozialeinrichtungen, unsere Bildungsangebote auch für die Mitarbeiter und leitenden Führungskräfte der regionalen und kommunalen Betriebe zugänglich zu machen.
Das "Qualitätssiegel der Erwachsenen- und Weiterbildungseinrichtungen" wurde vom Land Oberösterreich dem Institut der Kamillianer für Bildung im Gesundheitsdienst im Jahre 2000 verliehen.
Aufgrund einer Prüfung im Jahre 1999 durch die E.D.E. ("European Association for Directors of Residential care homes for the elderly") wurde das Institut der Österreichischen Kamillianer-Ordensprovinz für Bildung im Gesundheitsdienst und für die Heimleiterausbildung zertifiziert und damit das Diplom der Absolventen EU-weit anerkannt.
P. Leonhard Gregotsch, Wien
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