Kamillianer
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1. Dezember 2008 - Weltaidstag

Anlässlich des Weltaidstags am 1. Dezember 2008 stellen die Päpstlichen Missionswerke in Wien ein Projekt des Kamillianerpaters Giovanni Contarin im thailändischen Rayong in den Mittelpunkt.

Dort kämpft Pater Contarin „mit viel Gottvertrauen und italienischem Temperament“ für Kinder, die niemand haben will. Jeder einzelne der derzeit 41 Schützlinge habe bereits eine dramatische Lebensgeschichte hinter sich. Zum Beispiel Po. Er wurde als fünfjähriger allein und mit Wunden übersät auf der Straße gefunden. Eine kleine Matratze war alles, was er bei sich hatte. Niemand weiß, woher er kommt. Je ist seit der Geburt HIV-positiv. Er wurde von seinem aidskranken Vater im Heim abgegeben. Die Mutter war bereits an der heimtückischen Krankheit gestorben. Inzwischen lebt auch der Vater nicht mehr. Das Kind leidet auch an einem schweren Herzfehler.

Pater Giovanni Contarin
Kamillianerpater Giovanni Contarin, Koordinator der Aids-Hilfe in Thailand.

Die Kinder hatten Glück, denn sie landeten in Pater Contarins Heim am Rande von Rayong, wo sie liebevolle Aufnahme fanden. Mehrere Betreuerinnen und eine Krankenschwester kümmern sich gemeinsam mit dem Pater rund um die Uhr um die Waisen unterschiedlichen Alters. Es wird für medizinische Betreuung, Medikamente, Ernährung, Kleidung, Schulbesuch und ein Freizeitprogramm Sorge getragen. Kinder, die gesundheitlich zu schwach sind, erhalten Unterricht im Heim, die anderen nehmen am regulären Unterricht öffentlicher Schulen teil.

Aufgrund der liebevollen Betreuung hat sich bei manchen Kindern die Gesundheit bemerkenswert stabilisiert. Auch gute Schulerfolge geben Anlass zur Hoffnung, dass es vielen gelingen wird, ein selbstbestimmtes Erwachsenenleben zu führen. Doch neben der unermüdlichen Sorge um seine Schützlinge drückt Pater Giovanni auch die finanzielle Last für das „Haus des Trostes“ ständig. Besonders die Medikamente für die Kinder sind teuer. Die medizinische Betreuung eines Kindes kostet pro Monat neun Euro, die Ernährungskosten betragen pro Kind und Monat 38 Euro.

Weltweit leben 33 Millionen Menschen mit HIV/Aids. Es gibt global ca. 15 Millionen Kinder, deren Eltern an Aids gestorben sind. 12,1 Millionen davon leben in Afrika südlich der Sahara. Die Kamillianer haben die Bekämpfung von Aids zu einem Schwerpunkt gemacht. So unterhält der Orden weltweit acht Zentren, in denen es um die Behandlung und Erforschung und Behandlung von Aids geht.

Spendenkonto: Missionswerk der Kamillianer PSK Wien Konto: 92087732, BLZ 60000. Kennwort: Contarin.

Allgemeine Information des katholischen Fidesdienst zum Weltaidstag 2008


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© Kamillianer 2008 - [Stand: 06.12.2008]css


Fidesdienst:

Weltaidstag: Rund 33 Millionen Menschen sind in aller Welt HIV-infiziert. Die afrikanischen Länder südlich der Sahara sind am meisten betroffen. Die Garantie der Behandlung für alle ist dringend notwendig.

Am 1. Dezember findet weltweit der Weltaidstag (World Aids Day) statt. Die Krankheit, an der in den vergangenen Jahren unzählige Menschen starben, ist in eine neue Phase eingetretenen. Es wurden bei der Eindämmung Fortschritte gemacht, doch bleibt unter zahlreichen Aspekten noch viel zu tun. Am meisten betroffen ist auch in diesem Fall Afrika: Auf dem Kontinent ist das Problem besonders schwerwiegend. Die von den Vereinten Nationen veröffentlichten Daten tragen zum besseren Verständnis der Situation bei.

Weltweit steigt die Zahl der HIV-infizierten Menschen: Die Zahl stieg von insgesamt 29,5 Millionen im Jahr 2001 auf rund 33 Millionen im Jahr 2007. Der Anstieg ist auf die anhaltenden Neuinfektionen zurückzuführen, rund 7.500 am Tag, aber auch auf die Verbreitung der antiretroviralen Therapie, die viele Aidskranken ein längeres Leben ermöglicht.

Die afrikanischen Länder südlich der Sahara sind weiterhin am meisten betroffen, mit rund 67 Prozent aller HIV-Infizierten und 72 Prozent der an Aids Verstorbenen im Jahr 2007. Im Allgemeinen ist aufgrund der Präventions-Programme die Zahl der Neuinfektionen von 3 Millionen im Jahr 2001 auf 2,7 Millionen im Jahr 2007 gesunken.

Insgesamt wurden im Jahr 2007 rund 3 Millionen Menschen im Rahmen einer antiretroviralen Therapie behandelt, wodurch auch die Zahl der an Aids Verstorbenen sank, die 2005 bei 2,2 Millionen lag und 2007 rund 2 Millionen beträgt. Ein weiteres besonderes Kennzeichen der letzten Jahre ist die Tatsache, dass immer mehr Frauen von der Krankheit betroffen sind. Weltweit liegt der Anteil der Frauen unter den HIV-Infizierten weiterhin bei gleich bleibenden 50 Prozent, während jedoch der Anteil der Frauen unter den Betroffenen in verschiedenen Ländern zunimmt. In Afrika sind zum Beispiel 60 Prozent der Infizierten Frauen.

Erwähnt werden sollte auch die Auswirkung der Krankheit auf Kinder: Weltweit stieg die Zahl der HIV-infizierten Kinder (unter 15 Jahren) von 1,6 Millionen im Jahr 2006 auf 2 Millionen im Jahr 2007. 90% davon leben in den afrikanischen Ländern südlich der Sahara. Seit 2003 sinkt jedoch die Zahl der Kinder, die an Aids sterben, da immer mehr Kinder im Rahmen einer antiretroviralen Therapie behandelt werden. In allen Regionen, außer den afrikanischen Ländern südlich der Sahara, sind vor allem besonders anfällige Personengruppen, darunter Drogenabhängige, Homosexuelle und Prostituierte am meisten betroffen.

Im Allgemeinen wird die Bilanz der Aidskranken ohne weiteres Engagement der internationalen Staatengemeinschaft im Kampf gegen Aids jedoch weiter steigen: Im Dezember 2007 gab es weltweit 33,2 Millionen Infizierte, darunter 2,5 Millionen Neuinfektionen. Die jüngsten Daten der Vereinten Nationen lassen keinen Zweifel: Die internationale Staatengemeinschaft ist dabei, den Kampf gegen die Krankheit zu verlieren. Auch bei der Prävention gibt es weiterhin Mängel: Es wird geschätzt, dass 2007 die Zahl der Neuinfektionen 2,5mal höher war als die Zahl derer, die im Rahmen einer antiretroviralen Therapie behandelt wurden. Obschon die Zahl der Behandlungen im Vergleich zu 2006 um 42 Prozent stieg, haben nur 30 Prozent der Kranken in den Entwicklungsländern Zugang zu einer Therapie.

Das Problem betrifft also ein weiteres Mal am meisten die armen Länder unseres Planeten. Deshalb ist es umso dringlicher, dass man versucht, die Ziele zu erreichen, die sich die internationale Staatengemeinschaft gesteckt hat. Dabei geht es vor allem darum, bis zum Jahr 2010 allen den Zugang zu Prävention, Behandlung und Hilfe zu garantieren: Dies ist das deutlichste und ehrgeizigste Ziel der G8, von dessen Erreichen die Glaubwürdigkeit von acht Ländern abhängt, deren Gipfeltreffen 2009 in Italien stattfinden wird.

(Fidesdienst vom 1.12.2008)

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