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„... ausgesetzt. Lepra in Benin“
                   Kamillianer helfen leben


Pater Christian mit Daniel,
einem vom Buruli-Geschwür schwer geschädigten Buben..

Benin, Westafrika. Der Besuch Papst Benedikts XVI. im November 2011 warf ein kurzes Schlaglicht auf dieses kleine Land, das sich bis 1975 Dahomey nannte und an die berüchtigte „Sklavenküste” grenzte. Noch heute ist Benin eines der ärmsten Länder der Welt. Auf dem „Human Development Index” der Vereinten Nationen steht es auf Platz 167 von 187. Vor allem Basisdienste wie Bildung, Gesundheit und Wasserversorgung sind unterentwickelt. Dennoch geht es aufwärts. Dafür stehen die Kamillianer, allen voran Pater Christian Steunou. Vor 25 Jahren übernahm er die Leitung des Lepradorfs „St. Joseph von Davougon” in der Nähe der alten Königstadt Abomey.


40 Jahre Leprahilfe der Kamillianer Österreichs — Solidarität über alle Grenzen hinweg.

Ein Pilotprojekt

Vor sechzig Jahren, als das Dorf gegründet wurde, wurden hier die mit Mycrobacterium leprae befallenen Menschen tatsächlich im wahrsten Sinn des Wortes ausgesetzt. Fernab von jeder menschlichen Gemeinschaft blieben sie ihrem Schicksal überlassen. Heilungsmöglichkeiten gab es nicht. 1987 kam mit Pater Christian die Wende. Das Leprosarium mit seinen 90 Plätzen wurde zum Pilotprojekt der Weltgesundheitsorganisation WHO erklärt. Tatsächlich konnten jetzt mit Hilfe der neu entwickelten „Kombinationstherapie”, bestehend aus Medikamenten wie Dapson, Clofazimin und Rifampicin, leprakranke Menschen in absehbarer Zeit, das heißt in bis zu zwei Jahren, vollständig geheilt werden.


Im Ambulatorium der Kamillianer in Davougon ist der Andrang groß.
Jährlich werden allein hier über 30.000 Konsultationen durchgeführt.

Auch in anderer Weise wurde Davougon Vorzeigeprojekt. Wichtigstes Ziel des Kamillianerpaters war die Überwindung der schrecklichen Isolation, in die die „Aussätzigen” gezwungen wurden. Deshalb nahm er die ganze Familie in das Dorf auf. Durch Mitarbeit in Landwirtschaft und Viehzucht versuchte er, „dem Kranken seine Würde zurückzugeben”. Sie sollten keine Bettler sein: Jeder kann zu seinem Lebensunterhalt beitragen. Schließlich setzte sich Pater Christian massiv auch für die Rückkehr der Geheilten in ihr Dorf und für ihre Wiedereingliederung in die Gesellschaft ein. Dabei war viel Aufklärungsarbeit notwendig und auch manche materielle Hilfe, zum Beispiel Hilfen beim Hausbau. Das Programm von Pater Steunou war jedenfalls so erfolgreich, dass es bald kaum mehr Leprakranke in Davougon gab. Nur noch 175 Leprakranke wurden im Jahr 2010 stationär aufgenommen, darunter 33 neu entdeckte Fälle. Dennoch ist man heute bestrebt, die Lepra-Patienten nicht mehr in eigenen Dörfern zu isolieren, sondern sie nach Möglichkeit zuhause zu behandeln. Dass das alte Lepradorf dennoch nicht verwaist ist, dafür sorgen neue Patienten.


Lepra schädigt auch das Augenlicht.
Am Ende droht Blindheit.

Buruli und Aids — neue Formen des Aussatzes

Heute wird das alte Leprosarium mit seiner Ambulanz mehr und mehr zu einem Zentrum für neue Formen des Aussatzes. Für Pater Christian sind das die Menschen, die aus dem öffentlichen Gesundheitssystem herausfallen. Eine dieser neuen Formen ist zum Beispiel der Buruli-Aussatz, ein Geschwür, das den Menschen nicht weniger verstümmelt und entstellt als die Lepra, schwerste Schmerzen verursacht und ihn schon wegen des nahezu unerträglichen Körpergeruchs in die Isolation treibt. Dabei handelt es sich um eine schwer zu diagnostizierende Tropenkrankheit, die durch das Mycobacterium ulcerans hervorgerufen wird. Schreckliche Hautgeschwüre dringen an Armen oder Beinen bis auf die Knochen vor und drohen den Menschen von innen her zu zerstören. Buruli befällt vor allem durch Unterernährung geschwächte Kinder und Jugendliche; 60 bis 70 Prozent der Infizierten sind jünger als 15 Jahre. Die Behandlung ist teuer und dauert lange: zu lange für ein „normales” Krankenhaus. Außerdem könnte sich keiner die Behandlungs- und Pflegekosten leisten. Diese neuen „Aussätzigen” finden jetzt im alten Lepradorf Davougon Aufnahme und Pflege. 729 von ihnen wurden im Jahr 2010 in Davougon stationär aufgenommen. Oft dauert es Jahre, bis sich die Wunden schließen, wenn nicht, helfen nur noch großflächige Haut-Transplantationen. Sie werden in einem Spital spanischer Franziskanerinnen im rund 60 Kilometer entfernten Zagnanado durchgeführt. Jeden Dienstag ist hier Operationstag. Ein speziell für die Krankentransporte eingerichtetes Auto wäre ein großer Wunsch von Pater Christian.


Aids bedroht die Zukunft. In manchen Ländern Afrikas beträgt die
Lebenserwartung nicht einmal 40 Jahre. Es gibt elf Millionen Waisen.

Die zweite, noch bedrohlichere Form der neuen Lepra ist weltweit gefürchtet: Aids. In Schwarzafrika ist Aids zur lebensbedrohlichen Epidemie geworden, die die Zukunft des ganzen Kontinents in Frage stellt. Von Thailand, Indien, Afrika bis hin nach Peru und Brasilien ist die Aids-Bekämpfung ein neuer Schwerpunkt der Kamillianer geworden. Eine stattliche Anzahl eigener Aidszentren und Aids-Forschungszentren hat der Orden inzwischen eingerichtet.


Einer von zwölf Millionen Leprakranken weltweit.
Jährlich kommen weit über 100.000 hinzu,
von der Dunkelziffer ganz zu schweigen.

Auch in Davougon. Hier breitet sich die Seuche am Rande der großen Nord-Süd-Straße rasant aus. Täglich diagnostiziert Pater Christian mit seinen Mitarbeitern neue Fälle. Fast 3.000 entsprechende Untersuchungen hat er 2010 vorgenommen; 389 Infizierte wurden stationär aufgenommen. Zusammen mit seinem Kollegen Pater Bernard Moegele hat Pater Christian für diese Gruppe von neuen „Aussätzigen” eine eigene Krankenstation eingerichtet: sechs große Zimmer mit insgesamt 33 Betten. Die Sorge um die Kranken, die heute ausgegrenzt werden und um die sich kaum jemand kümmert, seien es die Lepra-, Buruli- oder Aidskranken, ist für ihn eine der wichtigsten Aufgaben einer Kirche überhaupt, die selbst aus der Barmherzigkeit Gottes lebt. Hier bewegt sich Pater Christian ganz auf den Spuren seines Ordensgründers Kamillus von Lellis.


Kamillianerpater Christian Steunou im westafrikanischen Benin — ein Freund der Armen und Kranken.

Bitte, helfen Sie mit!

Lepra — für viele ist das auch in diesem 21. Jahrhundert noch immer ein tragisches Schicksal. Medikamente können heilen. Aber das Stigma bleibt. Und dann gibt es noch die anderen Formen der „Lepra”: der Buruli-Aussatz und Aids. Die Kamillianer kämpfen seit Jahrzehnten gegen die Lepra. Für das Leben. In vielen Ländern der Welt. Zum Beispiel in Benin in Westafrika — wo sich der Kamillianerorden im Übrigen über viel Nachwuchs freuen kann. Wir bitten Sie um Hilfe für:

  ♦ Medikamente und Verbandmaterial. Die Heilung eines Leprakranken kostet bis zu 150 €.

  ♦ Prothesen und orthopädisches Schuhwerk. Leprakranke sind meist auch körperbehindert. Ein Rollstuhl kostet bis zu 360 €.

  ♦ Hilfen zum Lebensunterhalt. Gesunde Nahrung und sauberes Trinkwasser helfen, die Lepra zu bekämpfen. Hier zählt jeder Euro und jeder Cent.

29. Jänner 2012: Weltlepratag. Medikamente heilen. Wir können helfen. Bitte, geben Sie mit Ihrer Spende ausgegrenzten Menschen eine Chance!

Kontoverbindung:
Gesundheitsdienst der Kamillianer Österreichs

PSK Wien 2482.200, BLZ 60000
IBAN: AT37 6000 0000 0248 2200
BIC: OPSKATWW

Raiffeisenbank Wien, Nr. 2.317.352, BLZ 32000
IBAN: AT95 3200 0000 0231 7352
BIC: RLNWATWW

„Kennwort Lepra“


Die Kamillianer in Benin haben viel Nachwuchs und arbeiten jetzt schon in anderen Ländern
wie Togo und in der Zentralafrikanischen Republik.

© Kamillianer 2012 - [Stand: 16.01.2012]     zurück     nach oben